Klänge zwischen Zeit und Ewigkeit.
Bronzeglocken kannte man in Vorderasien bereits im 9. Jahrhundert vor Christus. Im römischen Reich regelte Glockenläuten den Tageslauf (Beginn des Marktes, der Sklavenarbeit, etc.) und diente als Signal. Handglocken halfen Dämonen abzuwehren. Die ersten Christen haben Glocken als heidnisch abgelehnt. Doch die christliche Kirche im Orient begann sie zu nutzen, und sie gelangten mit den wandernden Kelten nach Irland und Schottland. Im 7. Jahrhundert kamen Glocken mit der Christianisierung in die Schweiz. Seit dem 8. Jahrhundert gehören diese zu Kirchen und Klöstern. Glockenläuten rief die Gläubigen zum Gottesdienst und begleitete wichtige Teile der Messe. Grabläuten geleitete Verstorbene auf ihrem letzten Weg. Sturmläuten warnte vor Feuer, Krieg, etc. Daneben waren Glocken wichtig zur Einteilung des Tages und der Woche. Morgens, mittags und abends riefen sie zum Gebet. Das Vesperläuten (15 Uhr) erinnerte freitags an den Tod Jesu. Auf Sonn- und Feiertage wurde am Vorabend mit vollem Geläut eingestimmt. Das Mittagläuten rief zum Gebet gegen Epidemien und Teuerung. Nach der Reformation wurde das Läuten eingeschränkt. Doch die Abschaffung vom Mittagsläuten provozierte Protest, weil man es zur Zeiteinteilung schätzen gelernt hatte. So wurde es 1584 wieder eingeführt.
Quelle: Martina Tschanz, Bolligen